Die Windrose braucht man wirklich nicht gießen. Sie verströmt ihren betörenden Sehnsuchtsduft das ganze Jahr über, ganz besonders in der Sommer-, Ferien- und Urlaubszeit. Bevor der persönliche Kompass vor lauter Alltag die Orientierung verliert, verlässt der Mitteleuropäer gerne seine Heimat, die er wie seine Westentasche zu kennen glaubt, und er reist nach Süden, um sein Leben wieder zu norden. Der Osten wird als Fahrtrichtung meist nicht in Betracht gezogen. Zu Unrecht natürlich, denkt man, liest man „Zwanzig Lewa oder tot“ von Karl-Markus Gauß. Der Salzburger Autor, der uns immer wieder höchst Erstaunliches aus dem „Alltag der Welt“ entdecken lässt, nimmt uns diesmal in seinem neuen Buch auf vier interessante Fahrten und Wanderungen durch osteuropäische Regionen mit.
Gauß’sche Reiseliteratur par excellence!

Als Herausgeber der Zeitschrift „Literatur und Kritik“ ist er zudem ein intellektueller Kompass, gut genordet und in allen Ausrichtungen der Literatur-Windrose bewandert, beheimatet und bemüht. Karl-Markus Gauß ist nicht nur als Richtung weisender, also Orientierung gebender und bedeutender europäischer Schriftsteller, sondern auch als großer Menschenfreund zu bezeichnen.

Mit einem Menschenfreund begibt man sich gerne auf Reisen und verbringt überdies mit Vergnügen den (Lese-)Alltag,

meint Robert Templ