Nach dem Countdown der im Sekundentakt krachenden Silvesterraketen sind (sich) Minuten- und Stundenzeiger einig gewesen, – und ein neues Jahr hat begonnen, das Jahr 2016 mit seinen (in etwa) 52 Wochen, seinen (ungefähr) 365 Tagen, somit (über den Daumen) 8765 Stunden, also über 500 000 Minuten. Astronomen haben das Jahr 2016 mit exakt 525 948,7518605 Minuten berechnet. |
Liebe Leser,
nehmen Sie sich nun bitte eine Minute ZEIT.
Meinen Volksschulkindern ermögliche ich manchmal, den ZEITraum von genau einer Minute zu ermessen, bzw. zu erleben. Vor ihnen liegt ein weißes Blatt Papier, in jeder Hand ist ein Bleistift einsatzbereit, vollkommene Stille, schließlich das „Ab jetzt!“ des Lehrers – und die Kinder bewegen exakt eine Minute lang den Stift auf dem Papier. (Nebenbei bemerkt: Es ist interessant, wie so eine persönliche „Minutenlinie“ einen jungen Menschen charakterisieren kann…).
Kinder erleben die Dauer von einer Minute als schier unendlich lang. Die ZEIT zieht sich.
Wir Erwachsene werden im Laufe unseres Lebens auch immer wieder angehalten, eine Minute bewusst zu erleben, indem wir 60 Sekunden innehalten: Es ist die öffentliche Gedenkminute.
Die ZEIT wird verlangsamt.
Die ZEIT wird angehalten.
Die ZEIT bleibt stehen.
Man steht auf und hält inne, um sich eine Sache bewusst zu machen. Es sind allemal traurige, tragische Ereignisse, für die um eine öffentliche Gedenkminute gebeten wird. Das ist gut so.
Nur schade, dass nicht auch hin und wieder an Erfreuliches gedacht wird. Gedenkminuten könnten doch auch für den Walnussbaum, für den Leben-spendenden Zufall, für das Trinkwasser, für Islands Beste Partei, von mir aus auch für Cordoba-1978 ausgerufen werden. Selbstverständlich sollte auch öfter einiger der noch frisch und munter lebenden Menschen gedacht werden, z.B.: Eine Gedenkminute für Ute Bock! Eine Gedenkminute für Sven Regener! Eine Gedenkminute für Norbert Eder!
Ja, für Norbert Eder, der mit Jahresanfang das Ehrenamt des Bibliotheksleiters niederlegte, erhebe ich mich und halte inne.
Nach einem Jahr Büchereidienst unter der Obhut von Frau Franziska Zieher hat Norbert Eder bereits 1994 die Leitung der Pfarrbibliothek übernommen. Das sind unglaubliche 22 Jahre, also 22 mal die 525 948,7518605 Minuten. In dieser ZEIT aktualisierte er behutsam, doch konsequent den Medienbestand. Vom kleinen Bücherei-Kammerl im Pfarrhof, das er Dank Pfarrer und Pfarrgemeinderat um einen zusätzlichen Raum erweitern konnte (2000), bis zum großzügigen und offenen Lesezentrum fechila (2012) zeichnete er als Bibliotheksleiter verantwortlich. Er baute sich mit viel diplomatischem Gespür und Geschick ein Team mit sehr unterschiedlichen Menschen auf und ließ mannigfaltige Meinungen zu. Das, liebe Leser, wirkt sich immer so positiv auf den Medienankauf aus. Das Lesezentrum
fechila bietet dadurch ein sehr breites Angebot an aktuellen Medien an.
Lieber Norbert, weil ich von Dir gebeten worden bin, kein Aufhebens über Deine jahrelangen ehrenamtlichen Arbeiten zu machen, „und wenn unvermeidlich, dann bitte nur ganz ganz kurz“, sage ich jetzt „nur“ ein großes, herzliches DANKESCHÖN!
Das Lese-, Bildungs- und Kommunikationszentrum fechila wird nun von mir weiter betreut. 22 Jahre lang? Höchst unwahrscheinlich! Da müsste die „Dienststelle Lesezentrum“ als „Betreutes Wohnen“ geführt werden.
Herzlich! Robert Templ
Bücher, ZEITschriften, Hörbücher und DVDs (Die jüngst erschienenen 15 DVDs der Edition „DER ÖSTERREICHISCHE FILM“ sind bereits entlehnbar, – nunmehr 265 Filmklassiker)
Wir nehmen uns für Sie, liebe Leser, ZEIT.
(ÖffnungsZEITen: DI 14 – 18 Uhr, FR 9 – 12 Uhr und 14 – 18:30 Uhr, SA 9 – 11 Uhr, SO 8:45 – 11:15 Uhr)
Indem Sie ein Buch entlehnen, geben wir Ihnen auch einige Seiten ZEIT.
In diesem Sinne können wir Ihnen ZEIT nicht schenken, die Entlehngebühren für Erwachsene betragen nämlich 30c pro Woche (Kinder: 15c).
Das Internet raubt uns manchmal ZEIT, doch eine Google-Recherche über den „Verein zur Verzögerung der Zeit“ lohnt sich.